Nachrichten in drei Zeilen. Leo schlägt neue Seite auf.

  • die Nachrichten aus der Schönen Neuen Welt ebenfalls exponentiell zunehmen, und damit trotz ihrer Ungeheuerlichkeiten zu langweilen beginnen,
  • alle Medien ihre Kanäle -wie vorhergesagt- fluten und Zuhörer, Betrachter und Leser überfordern, ja taub und blind werden lassen,
  • die Beiträge meist trocken, Ängste schürend und apokalyptisch humorlos sind

werde ich diese neue Seite „NACHRICHTEN IN DREI ZEILEN“ aufschlagen. Dabei werde ich nach wie vor die Nachrichten des täglichen (nicht obligatorisch, habe schließlich noch andere Dinge zu tun) Hamburger Abendblattes und der wöchentlichen ZEIT filtern und auf das Wesentliche komprimieren. Allerdings gibt es keine Beschränkung auf inhaltliche Themen („Schöne Neue Welt„), sondern die ganzen Gazetten werden gefilzt nach Artikeln, die ich für relevant und interessant für meinen Leserkreis halte. Da ich mit der von mir gewohnten, hohen Objektivität vorgehe, wird Einseitigkeit und zielgerichtete mediale Beeinflussung nicht zu befürchten sein.
Komprimierung heißt, dass ich mich der Aufgabe stelle, die selektierten Artikel -unabhängig von ihrer Ursprungslänge auf maximal drei Zeilen zusammenzufassen.
Die Anzahl der ausgewählten Artikel wird zwischen null und maximal fünf schwanken, je nach Erscheinungsmenge wichtiger Nachrichten und je nach meiner Schreib-Zeit und -Lust.
Ich bin überzeugt, dass diese Art des Zeitungslesekonsums alle Bologneser (das kommt dabei heraus, wenn man den mitlesenden KI-Autokorrektor nicht abschaltet) Blogleser begeistern wird.

Die Schreibregel für mathematisch interessierte Leser:
5e max –> 3z (Maximal 5 Extrakte in jeweils 3 Zeilen)

Diese Nachrichtenkomprimierung ist nicht neu und auch nicht meine Erfindung:
– die ZEIT fasst als Wochenzeitung in ihrem Hamburg-Buch (=Rubrik-Seite -die Zeitungsmacher nennen ihre wiederkehrenden Rubriken „Bücher“; kein Wunder dass der moderne Mensch zunehmend Abstand nimmt vom Zeitungslesen) die wichtigsten Nachrichten aus der Stadt in jeweils einem Satz zusammen (sozusagen xe –> 1z)!
– auch mit den drei Zeilen nehme ich eine Anleihe (wir stellen uns ja alle auf größere Schultern) bei einem großen Literaten:  dem Franzosen Félix Fénéon, der daraus eine lesenswerte Kunstform schuf. Siehe: „In drei Zeilen – 123 Dramolette„.
Ich versuche ihm nachzueifern und – ich gebe es zu- nutze diese Blogseite als literarische Spielwiese für mich. –> Mitgliedschaft im Kreis Oulipo.

Beim Schreiben der ersten fünf Nachrichten zeigten sich bereits erste hinterhältige, algorithmische Widersacher: In den Entwürfen habe ich mich regelkonform auf drei Zeilen beschränkt. Die automatische WordPress-Formatierung macht hämisch vier daraus! Ich schwöre Stein und Bein, es sind drei!

Der übrige Blog läuft unberührt in gewohnter Weise weiter.

(Leonardo)